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Die Heilige Familie Gottes

Auf dieser Seite finden Sie wertvolle Betrachtungen über die Heilige Familie. Dies können sowohl eigene Beiträge als auch solche von anderen vertrauenswürdigen Verfassern sein.


 

 

Auswahlmenü der Beiträge in "Die Heilige Familie Gottes"

   
  Beiträge zum Thema:  "Die Gottesmutter Maria"
Anna Katharina Emmerich - Das Leben der Heiligen Jungfrau Maria
Die Gottesmutter als Miterlöserin - nach Edith Stein - von Dr. Gabriele Waste
Maria Miterlöserin, Mittlerin und Fürsprecherin - Vortrag von P. Paul Maria Sigl
Maria, Vermittlerin aller Gnaden und Miterlöserin - Auszug aus den Botschaften Jesu an Carmela Carabelli im Jahr 1968
 Das Heilswerk Jesu im Leben Mariens - Thomas von Kempen: Aus der Nachfolge Mariens - "Die Liebe zu Maria"
Leonidas - Maria aus der Sicht des Sohnes
   
  Beiträge zum Thema: "Der Heilige Josef"
HI. Josef, der größte unter den Männern - Ein Helfer in jeder Not!
Leonidas - Josef, zum Bräutigam erwählt
"Der Heilige Josef - Skizziert nach den Evangelien und seinen Deutungen" - (Quelle: Philosophisch-Theologische Hochschule der Diözese St. Pölten)
"Der heilige Josef und der Engel" - von P. Ambrosius Leidinger OSB - (Quelle: Abtei Stift Neuburg)
Papst Leo XIII - Über den wegen der Not der Zeit anzuflehenden Schutz und Beistand des hl. Josef - (Quelle: Website www.stjosef.at)
   
  Beiträge zum Thema: "Die Kindheit Jesu"
Geburt, Kindheit und Jugendzeit Jesu - von Ellen G. White
(weitere in Vorbereitung)
   
  Beiträge zum Thema: "Die irdische Familie - wie die Realität aussieht"
„Ehe für alle Pädophilen...“
Studie hetzt gegen Familien: Wer Kinder bekommt, ist "Umweltsünder"
"Zur Liebe berufen - Wesen und Auftrag der christlichen Ehe" – Interviews mit DDr.Egger (Hördatei – MP3 - Dauer 23,27 Min.)
Welpen im Mülleimer: "Ein öffentlicher Aufschrei! Kindstötung im Mutterleib - Schweigen!" - von Brunhilde Rusch
"Der Krieg gegen die Familie" - von Roland Baader
Phantasie als Ratgeber für die Familienpolitik
"Die Drahtzieher hinter der Sexualerziehung" - Caroll Everett u. Valerie Riches
ZDF-Heute-Moderator Claus Kleber rechtfertigt im "Heute-Journal" Kinderzwangs-Ehen
Pädophilie mit Erlaubnis des Gesetzgebers - von Reiner Schöne
Widerstand wächst – Ungeborene haben Recht auf Leben - von Peter Helmes
Mehr als 50 Kinder-Ehen in Sachsen - von Albrecht Krenbauer
Schützt Eure Kinder  - Rettet die Familien  - ein Aufruf bedrängter Eltern
Abtreibungsgegner auf dem Vormarsch - von Mathias von Gersdorff
Vater, Mutter, Kind(er) – DAS ist Familie! -  von Peter Helmes
Kinderehen in Deutschland - ein Beitrag zum OLG-Urteil von Bamberg
Grundschüler bis zum Erbrechen mit Sex gefüttert
"Glückliche Kinder sind kein Zufall" - von Christa Mewes
"Die Katholische Scheidung" - Sandro Magister schreibt Klartext
 Eine Million demonstrierte in Rom für die Familie und gegen die Gender-Ideologie
„Alles beginnt mit der Schulsexualerziehung“ - Bekenntnisse einer Ex-Abtreiberin
Der Griff nach unseren Kindern - die teuflische Frühsexualisierung in den Schulen
Justizskandal - `Kinderklau in Deutschland´ - durchgeführt von einer deutschen Richterin!
Kardinal Burke über die katholische "Männerkrise"
Katholische Laien müssen so erwachsen sein, kein Blatt vor den Mund zu nehmen angesichts der üblen Dinge, die auf den höchsten Ebenen der Kirche geschehen
"Gescheiterte Ehe - und dann?" - von Pater Christian Jäger FSSP
"Gender"- Ein Hirtenbrief von Bischof Vitus Huonder aus dem Jahr 2013, Schweiz
Verhängnisvolle Auswirkungen des Genderismus in der Kindererziehung - von Christa Meves
"Gender – Die tiefe Unwahrheit einer Theorie" -  Worte zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2013 von Bischof Vitus Huonder, Schweiz
'Gender-Mainstreaming' - Gibt es einen christlichen Widerstand gegen diesen Versuch der Sündenlegalisierung
Sexualerziehung an Schulen - Wieder Christen in Deutschland wegen ihres Glaubens in Haft – die deutsche Bischöfe schweigen!
Taufe der Ungeborenen - Jesu Christi furchtbares "WEHE DENEN" zum Kindermord im Mutterleib, genannt ABTREIBUNG!
"Die Flöte des Rattenfängers" - von Christa Mewes
"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" - Ursachen des Geburtenschwunds - von Christa Mewes
Die Widernatürlichkeit gleichgeschlechtlicher Partnerschaften
Die Leiblichkeit steht dem im Weg - Warum eine homosexuelle Partnerschaft keine Ehe ist - von Christl R. Vonholdt
Was wird aus Frauen, denen die Abtreibung verweigert wird ? - Sie leben glücklich und zufrieden!
Wissenschaft liefert immer neue Schockdaten: Gesundheitsrisiko Homosexualität – Homophile Medien: kein Interesse
Er lässt größte Homo-Lüge platzen – Gründer von Young Gay America wurde Hetero
   
  Beiträge zum Thema: "Die irdische Familie - wie Gott sie will"
Die Familie muss ein Hort des Friedens sein...
Das Treuebekenntnis zur unveränderlichen Lehre der Kirche über die Ehe und zu ihrer ununterbrochenen Disziplin
Ehe und Familie aus biblischer Sicht - von Volkhard Scheunemann
Die Familie muß in Gott, dem Ewigen Grund, verankert sein - nach einer Predigt von Jürgen Kuhlmann
Entrechtete Eltern - Ordnungsamt zerrt Kind mit Gewalt zur „Sexualerziehung“ in die Schule
Warum Eltern gegen Frühsexualisierung in Kitas und Schulen rebellieren
"Der Wille Gottes in der Kleidung" - von Abbé Alain Delagneau
Es gibt keine Analogie zwischen der Homo-Partnerschaft und dem Schöpfungsplan Gottes zu Ehe und Familie
Herz-Jesu-Thronerhebung in der Familie
Alt werden mit Gott - von Pater Dieter Biffart FSSP
Wichtiger Ratgeber: Sterben - Beerdigung - Testament - Vorsorgevollmacht
Homosexualität - Das sagt die Heilige Schrift über Unzucht und Begierden aus
Die Taufe - Bedeutung und Wirkung
Theologie des Leibes von Johannes Paul II.
Sex und Sexualität aus Sicht der Katholischen Kirche - Katechese
Zur Unauflöslichkeit der Ehe und Unveränderbarkeit des Ehesakramentes
"Das Fest der Heiligen Familie ist das irdische Dreifaltigkeitsfest" - Predigt von S. E. Erzbischof Kardinal Joachim Meisner
Ärzte sagen - Wir machen nicht mehr mit!
Leonidas - An die Jugend
Leonidas - Keimzelle des Lebens
"Der Mensch als Mann und Frau" - Vortrag von Dr. theol. Josef Spindelböck - (Quelle: Website www.stjosef.at)
Das Bild der Frau bei Edith Stein - von Dr. Gabriele Waste
"Wenn Sünder sich das Ja-Wort geben - Gnade triumphiert über Gericht" - von Dave Harvey -(Quelle: Website Biblische Bücher und Predigten)
"Wenn Sünder sich das Ja-Wort geben - Hartnäckige Gnade Gottes" - von Dave Harvey -(Quelle: Website Biblische Bücher und Predigten)
Papst Benedikt XVI. - Die Familie
Papst Benedikt XVI. und der Katholische Katechismus zur Familie aus der Sicht Gottes
Künstliche Fortpflanzung: Informationen – Argumente – Wertungen - (Quelle: Website: Die Geistliche Familie "Das Werk")
Ehe und Familie in der Situation unserer Zeit - von P. Bruno Haider FSO - (Quelle: Website: Die Geistliche Familie "Das Werk")
Gott hat mit jedem Menschen einen Plan - Eltern als Mitarbeiter Gottes - von P. Thomas Felder FSO - (Quelle: Website: Die Geistliche Familie "Das Werk")
   

Leben ist aus Gottes Hand - Kampf gegen Abtreibung und Euthanasie

Maria - Miterlöserin im Heilswerk Gottes

Die Veröffentlichung dieses Beitrages auf meiner Website ist mir wegen seines tiefen Glaubensgehaltes sehr wichtig.

 

 

Die Gottesmutter als Miterlöserin

- nach Edith Stein -

von Dr. Gabriele Waste

 

1.         Die Mariologie im Werk Edith Steins

 

Die Mariologie gehört zu den bevorzugten theologischen Themenkreisen, denen sich Edith Stein nach ihrer Konversion auf wissenschaftlicher Ebene und nach ihrem Eintritt in den Karmel auch unter spirituellem Gesichtspunkt widmet. Auch wenn die mariologischen Bezüge in ihrem Werk vielschichtig und verstreut sind, stellen sie doch insgesamt einen wichtigen Faktor für das Verständnis des geistlichen Werdegangs Edith Steins dar, besonders für ihr persönliches Hineinwachsen in das Gnadenleben der Kirche. Verständlicherweise liegt daher innerhalb ihrer mariologischen Aussagen der Schwerpunkt auf der Stellung Mariens im Heilsplan Gottes und der Mitwirkung am Erlösungsgeschehen. Die Vielfach kontroverse theologische Frage, ob Maria als Miterlöserin zu betrachten sei, beleuchtet Edith Stein auf die ihr spezifische Weise, nämlich in Zusammenschau von Natur und Übernatur. Vor dem Hintergrund der lehramtlichen Aussagen zur Miterlöserschaft Mariens eröffnen sich dadurch auch für die Mariologie unserer Zeit neue Perspektiven.

 

 

2.         Die lehramtlichen Aussagen zur Miterlöserschaft Mariens

 

Die Frage nach der Miterlöserschaft dreht sich darum. ob Maria an der objektiven Erlösung durch Christus unmittelbar mitgewirkt, d. h. alle Gnaden aus dem Genugtuungsleiden und Erlösertod für alle Menschen mitverdient hat oder ob sich ihre Mithilfe auf die subjektive Erlösung der Menschheit durch Vermittlung der Heilsgnaden beschränkt.

Manche Theologen lehnen jegliche Teilnahme Mariens am Erlösungswerk mit dem Hinweis ab, dass das Kreuzesopfer auch für Maria die objektive Erlösung war, auch wenn ihre eigene subjektive Erlösung bereits vollbracht wurde1. Eine gewisse Differenzierung zeichnet sich in der sog. „minimalistischen Position" ab, die zwar Christi einzige Mittlerschaft in den Vordergrund stellt, seiner Mutter aber eine „entfernte“ Mitwirkung an der Erlösung durch das FIAT bei der Verkündigung zugesteht. Eine „unmittelbare“ oder „direkte“ Mitwirkung unter dem Kreuz hingegen könne es für Maria nicht geben2. In dieser Sicht werden Inkarnation und Kreuzesopfer zu getrennten Momenten des Erlösungsgeschehens, was aus heilstheologischer Perspektive problematisch ist. Denn "Jesus ist vom Beginn der Menschwerdung an der Erlöser und Maria Mutter des Erlösers"3, also nicht erst durch die Passion.

Andere Theologen beschränken den subjektiven Anteil Mariens an der Erlösung nicht auf die Zuwendung der Heilsgnaden, sondern sehen diesen auch in einer geistigen Anteilnahme am Opfer Christi:

  • In der Kraft der von Christus verdienten Erlösungsgnade hat Maria durch ihr geistiges Eingehen auf das Opfer ihres göttlichen Sohnes für die Menschen Sühne geleistet und die Zuwendung der Erlösungsgnade Christi (de congruo) verdient. Auf diese Weise hat sie an der subjektiven Erlösung der Menschen mitgewirkt.4

Diese Mitwirkung Mariens am Erlösungswerk besagt aber nicht eine Gleichstellung mit der Erlösertätigkeit Christi, des einzigen Erlösers der Menschheit. Maria konnte daher die Erlösergnade nicht verdienen, sondern war nur indirekt, wenn auch in einer spezifischen Mittlerrolle am Erlösungsgeschehen beteiligt. Diese einzigartige Stellung Mariens im gesamten Heilsplan Gottes hebt bereits Papst Leo XIII. in seiner Enzyklika Fidentem piumque (20. September 1896) hervor:

  • Denn man kann sich ja keinen einzigen denken, der für die Wiederversöhnung der Menschen mit Gott den gleichen Dienst wie sie jemals geleistet hat oder einmal leisten wird. Denn sie selbst hat den Menschen, die im Begriffe waren, ins ewige Verderben zu stürzen, den Retter zugeführt. nämlich schon damals, als sie die Botschaft des Frieden bringenden Geheimnisses, die von dem Engel auf die Erde gebracht wurde, mit bewundernswerter Zustimmung „anstelle der ganzen menschlichen Natur" vernahm; sie selbst, „von der Jesus geboren wurde [Mt 1,16], ist nämlich seine wahre Mutter und deswegen die würdige und hochwillkommene Mittlerin zum Mittler.5

Diese einzigartige Mittlerschaft Mariens im Erlösungsgeschehen, aber in klarer Abgrenzung von der einzigartigen Genugtuungsleistung Christi präzisiert Papst Pius X. in seiner Enzyklika Ad diem illum vom 2. Februar 1904:

  • Es ist also ganz klar. dass wir in der Tat weit davon entfernt sind, der Gottesgebärerin die Kraft zuzuschreiben, übernatürliche Gnade zu bewirken, [eine Kraft], die einzig Gott besitzt. Weil sie jedoch alle durch ihre Heiligkeit und Verbindung mit Christus übertrifft und von Christus zum Werk des menschlichen Heiles herangezogen [wurde]. verdient sie für uns - wie man sagt - der Angemessenheit nach, was Christus [eigener] Würdigkeit nach verdiente. d ist die erste Dienerin beim Austeilen der Gnaden.6

In dieser Enzyklika zeichnet sich auch ansatzweise jene „maximalistische Position“ in Bezug auf die Mitwirkung Mariens an der Erlösung ab, die über die bloße Mittlerschaft hinausgeht. Ihre Vertreter verstehen „Jesus und Maria als so starke Einheit. dass sie wie ein Wirkprinzip in gemeinsamer Anstrengung, wenn auch nicht in gleicher Mächtigkeit die Menschheit erlösen“.7 In diesem Sinne schrieb bereits Novati († 1648):

  • Wie Christus allen Menschen nach strenger Gerechtigkeit (de condigno) und hinreichend (sufficienter) die Vergebung der Sünden, die heiligmachende Gnade und alle daraus folgenden Güter verdient hat... so muss man sagen, dass die selige Jungfrau nach Billigkeit (de congruo) allen Menschen das gleiche verdient hat, damit gewahrt bleibe, dass sie auf beste Weise, wie es einem selbst erlösten bloßen Geschöpf anstand, d.h. durch ihre Unbefleckte Empfängnis vorbereitet und aus den übrigen herausgehoben, dem menschgewordenen Sohn Gottes eine gleichgeartete Hilfe (adiutorium simile) sei.8

In ähnlicher Weise tritt auch Papst Pius XII. in seiner Enzyklika Mystici Corporis (1943) für eine Mitwirkung Mariens am Erlösungswerk ein:

  • Sie hat, frei von jeder persönlichen oder erblichen Verschuldung und immer mit ihrem göttlichen Sohn aufs innigste verbunden, Ihn auf Golgotha zusammen mit dem gänzlichen Opfer ihrer Mutterrechte und ihrer Mutterliebe dem Ewigen Vater dargebracht als neue Eva für alle Kinder Adams, die von dessen traurigem Fall entstellt waren. So ward sie, schon zuvor Mutter unseres Hauptes dem Leibe nach, nun auch aufgrund eines neuen Titels des Leids und der Ehre im Geiste Mutter aller seiner Glieder.9

Eng verwandt mit der „maximalistischen Position" ist die sog. „Rekapitulationstheorie“, wonach das Heil auf die gleiche Weise wiederhergestellt werden soll, auf die es verwirkt wurde.10 Besonders Gen  2,18 förderte die Tendenz, den Anteil Mariens als Neuer Eva hervorzuheben und von einem Erlöserpaar zu sprechen. Dagegen wurde eingewendet, dass durch solche Formulierungen der Unterschied zwischen Christus und Maria nivelliert und dadurch die einzigartige Stellung des Gottmenschen im Erlösungsgeschehen verdunkelt werde.11

Innerhalb dieser maximalistischen Position, besonders der Rekapitulationstheorie, bewegen sich auch die Aussagen Edith Steins zur Miterlöserschaft Mariens. Darin tritt eine differenzierte Sicht zutage, die noch bestehende theologische Einwände gegen diese Mitwirkung der Mutter Christi an der objektiven Erlösung zu klaren vermag.

 

 

3.         Die Aussagen Edith Steins zur Miterlöserschaft Mariens

 

Der Titel „Miterlöserin“ für die Gottesmutter scheint bei Edith Stein zweimal auf. Einmal ist Maria als Miterlöserin vor dem Hintergrund der Rekapitulationstheorie genannt, wobei auch die Ursachen für ihre Mitwirkung am Erlösungsgeschehen dargelegt werden. An anderer Stelle reflektiert Edith Stein die Art und Weise dieser Beteiligung Mariens. und zwar besonders im Zusammenhang mit dem hl. Messopfer. Diese Aussagen über die Miterlöserschaft Mariens bilden gewissermaßen den Kernpunkt der Mariologie Edith Steins, auf den sich auch die übrigen mariologischen Bezüge in ihrem Werk hinordnen lassen.

 

 

3.1.      Die Ursache für die Miterlöserschaft Mariens:

            die Verankerung in der übernatürlichen Ordnung durch die Ganzhingabe

 

Die Mitwirkung Mariens an der Erlösung ist für Edith Stein unmittelbare Folge ihrer besonderen Stellung in der Menschheitsgeschichte und folglich im Heilsplan Gottes als „neue Eva“, und zwar aufgrund ihres jungfräulichen, ganz auf Gott ausgerichteten Seins:

  • Im Angelpunkt der Geschichte der Menschheit, und noch besonders im Angelpunkt der Geschichte der Frau, steht die Frau, in der die Mutterschaft ihre Verklärung und zugleich - als leibliche Mutterschaft - ihre Überwindung fand [...]. Dass an der Schwelle vom alten zum neuen Bunde neben dem neuen Adam die neue Eva stand. ist der deutlichste Beweis für den Ewigkeitswert der Geschlechtertrennungen.12

Die Position Edith Steins in der Frage der Miterlöserschaft Mariens ist also der Rekapitulationstheorie zuzuordnen, wenn auch mit spezifischen Akzentuierungen. Dazu gehört vor allem die gottgeweihte Jungfräulichkeit im Spannungsfeld von göttlicher Berufung und freiem Willensentscheid:

  • Aber diese Frau, die zur höchsten Mutterschaft berufen war, hatte vor der Verkündigung dieser Erwählung, entgegen allen Traditionen ihres Volkes, nicht Ehe und Mutterschaft für sich gewollt. Sie war entschlossen, frei von geschlechtlicher Bindung zu leben. Als „Magd des Herrn“ gebar sie Gottes Sohn und gehorchte dem Mann, der ihr zu ihrem und des Kindes Schutz zur Seite gestellt wurde. Sie wurde nicht mit ihm „ein Fleisch“, diese Ehe hatte nicht Sinn, sein Geschlecht und das Menschengeschlecht überhaupt fortzupflanzen. In Maria tritt uns das Bild jungfräulicher Reinheit entgegen. Was anders konnte sie zu ihrem Entschluss bewogen haben als das Verlangen, ganz „Magd des Herrn" zu sein, ihm allein anzugehören und zur Verfügung zu stehen? Und wie anders könnte ein solches Verlangen in einem Menschen erklärt werden als durch göttliche Eingebung und Berufung? 13

Durch ihre Zustimmung zur gottgegebenen Berufung, die immerwährende Jungfräulichkeit miteinschließt, vollzieht Maria den Übergang von der natürlichen zur übernatürlichen Ordnung:

  • Sie tritt damit aus der natürlichen Ordnung heraus, als Mit-Erlöserin an die Seite des Erlösers. Beide gehen aus dem Menschengeschlecht hervor, beide verkörpern in sich die menschliche Natur; aber beide sind frei von jener Bindung, die einem Menschen die Erfüllung seines  Lebenssinns nur in der Vereinigung mit einem andern und durch sie möglich macht; bei beiden tritt an Stelle dieser Bindung die Vereinigung mit der Gottheit, bei Christus durch die hypostatische Union, bei Maria durch die Hingabe ihres ganzen Seins an den Dienst des Herrn.14

Die Folge dieser Vereinigung mit der Gottheit besteht in immerwährender Jungfräulichkeit, die wiederum eine Verankerung in der übernatürlichen Ordnung bewirkt. Während aber Christus als wahrer Gott, dem die Menschennatur nur durch die Inkarnation und folglich durch die hypostatische Union zukommt, in dieser Sphäre gewissermaßen beheimatet ist, gelangt Maria als von Gott geschaffenes Wesen erst über die Ganzhingabe dorthin:

  • Die Erhabenheit des Herrn über alle Kreatur offenbart sich in der Unzugänglichkeit des Menschen Christus für jede Bindung an ein einzelnes Geschöpf. Seine Menschheit ist ganz und gar Werkzeug seiner Erlösung, ganz in seine Hand gegeben, um frei-persönlich darüber zu verfügen. Seine Jungfräulichkeit ist eine konstitutive. Das heißt nicht, dass er nicht die Freiheit hatte, anders zu wählen, sondern dass gar keine Wahl in Frage kommen konnte. Darin ist er über alle andern Menschen erhoben; für jeden andern besteht die Möglichkeit zur Wahl, wie ja kein anderer anders als durch freie Wahl zur Vereinigung mit Gott gelangen kann. In diesem Punkt ist die frei gewählte Jungfräulichkeit Mariens Vorbild für alle Menschen, Männer und Frauen. In dem andern Punkt aber sehen wir ein Spezifikum. In dem: „Siehe. ich bin eine Magd des Herrn“ ist Marias ganzes Sein ausgesprochen.15

Durch diese klare Unterscheidung zwischen der Jungfräulichkeit des Herrn und jener seiner Mutter sowie ihrer jeweils spezifischen Zugehörigkeit zur übernatürlichen Sphäre zeichnet Edith Stein ein Bild Mariens als Miterlöserin, das sowohl die Einzigartigkeit des Erlöserwerkes Christi betont als auch den geschöpflichen Anteil Mariens angemessen würdigt. Die Mitwirkung Mariens am Erlösungswerk gilt daher nicht dem Erlösungsopfer Christi im Sinne einer komplementären Opfergabe, sondern besteht vielmehr in der völligen Hinordnung ihres Dienstes auf Gott. Empfänger dieser marianischen Mittlertätigkeit, die sich aber nicht auf die Weitergabe der vom Herrn empfangenen Gnaden beschränkt, ist ausschließlich das erlösungsbedürftige Menschengeschlecht. Miterlöserschaft und Heilsvermittlung durch Maria sind aus der Sicht Edith Steins vielmehr zwei essentielle, komplementär aufeinander bezogene Momente des Heilsgeschehens:

  • In Maria sehen wir nicht den Herrn, sondern wir sehen sie selbst immer an der Seite des Herrn. Ihr Dienst ist Dienst, den sie unmittelbar ihm leistet, Fürbitte, die sich für die Menschen bei ihm verwendet, Gnadenspendung, die an die Menschen weiterleitet, was sie aus seiner Hand empfängt. Sie repräsentiert nicht den Herrn, sondern sekundiert ihm. Darin gleicht ihre Stellung der Evas an der Seite des ersten Adam. Sie steht aber da nicht seinetwegen, sondern unsertwegen. Sie ist Mutter der Lebendigen, nicht weil sie in der Folge der Generationen alle aus ihr hervorgingen, sondern weil ihre mütterliche Liebe mit dem Haupt den ganzen mystischen Leib umfasst.16

Durch diese begriffliche Trennung, die Edith Stein zwischen dem ausschließlich Gott erwiesenen Dienst Mariens und , vornimmt, erscheint die Mitwirkung Mariens im Heilsplan Gottes in einem neuen Licht. Ihr aktiver Anteil am Erlösungsgeschehen besteht demzufolge nicht nur im Mittlertum den Menschen gegenüber, sondern in erster Linie in der vollständigen Ausrichtung ihres Willens bzw. ihrer Intention auf Gott. Nur so gesehen lässt sich auf Maria die Bezeichnung „Urbild“ im Sinne sowohl von Prototyp als auch von Mittlerin anwenden. die sich bei Edith Stein mehrfach im Hinblick auf die spezifische Stellung der Gottesmutter im göttlichen Heilsplan findet. So heißt es in einem Text zu Mariä Geburt:

  • Der Name Jesu ist das Siegel auf der Stirn der Jungfrau. Vor allem Maria steht die Erlösung auf die Stirn geschrieben: die 1. Erlöste und Mutter der Erlösten, Jungfrau der Jungfrauen: Urbild.17

Während des unmittelbaren Passionsgeschehens ist sie „Urbild der Kreuzesnachfolger aller Zeiten".18 Diese Wesenheit Mariens als Urbild ist sowohl an die Jungfräulichkeit als auch an ihre Stellung gegenüber ihrem göttlichen Sohn gebunden:

  • Sie ist in ihrer Jungfräulichkeit reines Urbild des Frauentums, indem sie an der Seite dessen steht, der Urbild allen Mannestums ist, und die ganze Menschheit ihm zuführt.19 In ihrer dienenden Rolle steht Maria in einem besonderen Abbild-Verhältnis zum Heiligen Geist, dessen Stelle sie im Erlösungsgeschehen vertritt: Liegt in diesem Frauentum, das dienende Liebe ist, ein eigentümliches Abbild der Gottheit vor? Dienende Liebe ist Beistand, der allen Geschöpfen zu Hilfe kommt, sie zur Vollendung zu führen. Das ist aber der Titel, der dem Hl. Geist gegeben wird. So könnten wir im Geist Gottes, der ausgegossen ist über alle Kreatur, das Urbild weiblichen Seins sehen. Es findet sein vollkommenes Abbild in der reinsten Jungfrau, die Gottes Braut und Mutter aller Menschen ist.20

Als vollkommenes Abbild des Heiligen Geistes ist Maria auch Mutter der Kirche und Urbild des christlichen Lebens überhaupt:

  • Schönstes Urbild unseres Lebens, [. . .] ist die Frühkirche, um Maria geschart im Abendmahl, den Hl. Geist erflehend. Es ist anzunehmen, dass dort auch die hl. Geheimnisse gefeiert wurden.21

Dieses besondere Mittlertum Mariens im Erlösungsgeschehen in völliger Hinordnung auf ihren göttlichen Sohn wird so zum übernatürlichen Lebensprinzip der Kirche:

                Ich sah aus meinem Volk die Kirche wachsen.

                Ein zart erblühend Reis, sah als ihr Herz

                Die Unbeleckte22 Reine, Davids Spross.

                Ich sah aus Jesu Herz herniederfließen

                Die Gnadenfülle in der Jungfrau Herz.

                Von da fließt zu den Gliedern des Lebens Strom.23

Diese Mittlertätigkeit und Miterlöserschaft Mariens betrachtet Edith Stein stets in unlösbarem Zusammenhang mit dem hl. Messopfer als Gegenwärtigsetzung des Kreuzesopfers.

 

 

3.2.      Die Miterlöserschaft Mariens im hl. Messopfer als „Lebensmesse“ Christi

 

Die einzigartige Mitwirkung Mariens an der Erlösung sieht Edith Stein schon in ihrer im natürlichen Bereich gegebenen Verwandtschaft mit Christus begründet, die sie vor allen anderen Geschöpfen auszeichnet, aber zugleich auf besondere Weise mit dem Leiden Christi verbindet:

  • Ihre Leidensfähigkeit entspricht der Würde der Gottesmutterschaft und der dazugehörigen, alle Geschöpfe überragenden Gnade. Weil Maria mit Gott verwandt und mit dem Herrn zu einer Lebenseinheit verbunden war, hatte sie am Leiden nicht nur Anteil durch Nachfolge, Bereitschaft, Sehnsucht, Mitfühlen, sondern musste Wirklich mitleiden.24

Eine solche Sicht der Miterlöserschaft Mariens, nämlich bereits infolge der natürlichen Verwandtschaft mit ihrem göttlichen Sohn, schließt jede Art von Missverständnis im Sinne eines ergänzenden Leidens zum Erlöserwerk Christi aus. Diese natürliche Bindung ist jedoch unlösbar mit der übernatürlichen Bestimmung Mariens im göttlichen Heilsplan verbunden. Als Antitypus bzw. neutestamentliche Erfüllung der im Alten Bund vorgebildeten Stadt Sion wird Maria zur „Wohnstätte Gottes unter den Menschen“:25

  • In ihr finden wir das göttliche Leben und werden getränkt mit der Wonne des Paradieses. "Gott hat Dir Seinen Sohn geschenkt und Dich zur innigsten Einheit mit Ihm erschaffen." Wenn Sein Blick mit innigem Wohlgefallen auf dem geliebten Sohn ruht, umfasst Er mit demselben Blick auch Dich, die Du Sein Ebenbild und von Ihm untrennbar (b)ist. Der Logos ist in die nächste persönliche Vereinigung mit Dir eingegangen und hat Seine Geistesfülle in Dich ergossen. So bist Du voll des Heiligen Geistes und durch Ihn zur Gottesmutterschaft bereitet.26

Zur Mutter bzw. Urbild der Kirche im engeren Sinn wird Maria bereits im Abendmahlsaal. Denn die Einsetzung der hl. Eucharistie lässt sie bereits ihre Rolle als Mutter des Mystischen Leibes erkennen:27

  • Jetzt war Seine Stunde gekommen. Jetzt konnte Er das geben, was Er damals nur im Sinnbild  andeuten konnte. Die Fußwaschung: Er war unter ihnen wie einer, der dient. So hatte sie Ihn     sein ganzes Leben hindurch gesehen. So hatte sie selbst gelebt und würde sie weiter leben. Sie verstand den mystischen Sinn der Fußwaschung: ganz rein muss sein, wer zum heiligen Mahl  Fleisch und Blut nährtest? Aber jetzt nährt Er Dich. Siehst Du nicht in dieser Stunde den ganzen mystischen Leib vor Dir, der durch dieses Mahl erwachsen soll? Nimmst Du ihn nicht jetzt schon als Mutter an, wie er Dir morgen unter dem Kreuz übergeben werden soll? 28

Die endgültige Einheit Mariens mit Christus. sowohl dem verklarten Fleische als auch dem Geiste nach, sowie deren geistliche Mutterschaft sieht Edith Stein bereits durch die Auferstehung des Herrn besiegelt:

  • Der Auferstandene ist immer bei Dir! Ich glaube in der Tat, dass er Dich niemals verlassen hat. Der auferstandene Leib war ja nicht mehr an die Bedingungen irdischer Körper gebunden. Er konnte an mehr als einem Ort sein (wie in der sakramentalen Gegenwart). Und wenn Er den Jüngern bald hier bald da vorübergehend erschien, so konnte Er doch ununterbrochen bei Dir sein. Im irdischen Leben hast Du das Kreuz mitgetragen, auch das Kreuz der Trennung, der Verlassenheit. Jetzt teilst Du die leidlose Seligkeit des Auferstandenen, empfängst den Dank Deiner Mutterfreude in unablässig gespendeter Liebe und göttlicher Lebensfülle. Er hat Seine Hand auf Dich gelegt. Dein Leben ganz in Seines hineingenommen. [...] O meine geliebte Mutter, Dir hat der Herr die Geheimnisse Seines Reiches anvertraut, Dir Seinen mystischen Leib übergeben. Dein Blick überschaut alle Zeiten, Du kennst jedes Glied, weißt seine Aufgabe und suchst es dahin zu lenken.29

Aber erst nach der Auferstehung - wenn auch noch vor der Herabkunft des Heiligen Geistes - verfügte Maria über die Fähigkeit, die Geheimnisse der Kirche und des Reiches Gottes zu verstehen. Edith Stein nimmt an, dass der Herr Seine Mutter in der Zeit zwischen Auferstehung und Himmelfahrt unmittelbar darüber unterwiesen und sie auf ihre künftige Aufgabe als Mutter der Kirche vorbereitet hat:

  • Wenn die Zeit zwischen Auferstehung und Himmelfahrt vor allem der Vorbereitung der werdenden Kirche gewidmet war, so dürfen wir annehmen, dass der Herr Seine Mutter vor allen andern in die Geheimnisse des Mystischen Leibes eingeweiht hat. Sie hätte am Kreuz vor Schmerz und bei der Auferstehung vor Freude sterben müssen, wenn nicht eine besondere Gnadenstärkung sie der Kirche erhalten hätte. Sie bedurfte nicht erst der Herabkunft des Heiligen Geistes wie die Jünger, um die Geheimnisse des Reiches zu verstehen. Sie wird Aufschluss erhalten haben über das Geheimnis der Kirche, der Sakramente, des Priestertums, um dann in den Jahren nach der Himmelfahrt die Kirche bilden zu helfen.30

Als Mutter des Mystischen Leibes Christi ist Maria auch bei jedem hl. Messopfer zugegen. In diese Gegenwärtigsetzung des Kreuzesopfers bezieht Edith Stein das ganze irdische Leben Jesu und Mariens im Sinne einer „Lebensmesse" ein:

  • Maria in der Lebensmesse ihres Sohnes. Introitus - die Verkündigung, das Knospengeheimnis, in dem das ganze Heilandsleben und das ganze Messopfer im Keim enthalten ist. Das Fiat der  Jungfrau ist Antwort auf das „Es werde“ des Schöpfers, Bedingung der Erlösung. Mit dem Erlöser hat Maria uns alle empfangen.31

Das „Fiat“ Mariens ist in erster Linie auf Gott ausgerichtet, als vollendete Antwort der Schöpfung, für die Maria schon bei ihrer Verkündigung vor Gott steht. Dann erst gerät die erlösungsbedürftige Menschheit ins Blickfeld, die Maria zusammen mit ihrem göttlichen Sohn empfängt und die erst durch das Opfer zu Gott zurückgeführt werden muss:

  • Opferung - die Darstellung im Tempel: der Heiland will durch Maria Hände geopfert werden. Auch wir sollen uns durch sie mitopfern lassen. „Lichtmess" als Opfer, bei dem die vielen Kerzen angesteckt werden.32

Der eigentliche Übergang vom natürlichen zum übernatürlichen Leben erfolgt durch die Wandlung, wo auch Maria als Miterlöserin im engeren Sinn steht. Denn erst unter dem Kreuz bzw. bei der Wandlung werden die Menschen durch Maria wieder in Gott „hineingeboren“:

  • Wandlung: Maria unter dem Kreuz, das Opfer und das Fiat vollendend, die Miterlöserin. Unter dem Kreuz hat sie uns geboren”

Im Anschluss an Edith Stein lassen sich somit zwei Phasen bzw. Momente der Miterlösung durch Maria unterscheiden: Gott gegenüber beginnt ihre Mitwirkung am Erlösungswerk bereits bei der Verkündigung, durch ihre freie Zustimmung zum göttlichen Heilsplan („Fiat“) und ihre immerwährende Jungfräulichkeit, die sie als bereits durch ihren Sohn Erlöste als ersten Menschen in die übernatürliche Sphäre erhebt. Den Menschen gegenüber wird sie zur eigentlichen Miterlöserin unter dem Kreuz, wo sie den Menschen das Leben aus Gott wiederschenkt.


 

 

Quellennachweis:

1 Zu diesen Positionen vgl. Manfred Hauke, Die Lehre von der "Miterlöserin" im geschichtlichen Durchblick. Von den biblischen Ursprüngen bis zu Papst Benedikt XVI. In: Sedes Sapientiae.            Mariologisches Jahrbuch. Jg. 11 (2007). Bd. 1 Kisslegg 2008. 17-64, hier:  51, bsd. Anm. 135.

2 Diese Position, wonach es eine unmittelbare und formelle Mitwirkung Mariens nur bei der subjektiven Erlösung geben konnte, vertrat vor allem der deutsche Jesuit Heinrich Lennerz in den 30er Jahren. Vgl. Hauke (wie Anm. 1), 51. - Zu dieser These vgl. auch Leo Kardinal  Scheffczyk/Anton Ziegenaus, María in der Heilsgeschichte. Mariologie, Katholische Dogmatik. Band V. Aachen W98. 3-Bf. - Diese Strömung ist in der heutigen Diskussion nicht mehr vertreten.

3 _ Ebd., 344.

4 Ludwig Ott. "Grundriss der katholischen Dogmatik", Bonn 112005. 310. (Herv. kursiv orig., Herv. fett G.W.)

5 DH 3321 (Herv, G.W.)

6 DH 3370 (Herv. kursiv orig., Herv. fett G.W.). - Diese Unterscheidung geht nach Hauke auf den Jesuiten Francisco Suarez (1548-1617) zurück. Zur Mitwirkung Mariens vgl. auch Hauke (wie Anm. 1), 41: „Der Verdienst der Gottesmutter gründet in der göttlichen Tugend der Liebe in  Verbindung mit der Gnadenfülle, die in ihr seit der Unbefleckten Empfängnis wohnt."

7 Vgl. Scheffczyk/Ziegenaus (wie Anm. 2), 344.

8 Zitiert nach: Ebd., 344.

9 NR (Neuner-Roos) 482.

I0 Diese Mitwirkung Mariens am Heilswerk und ihre geistliche Mutterschaft durch die Gegenüberstellung mit Eva erhält bei den Kirchenvätern im 2. Jahrhundert, besonders bei  Justin und Irenäus, eine deutliche Profilierung. Seit dem 4. Jahrhundert wurde Maria auch als „Mutter der Lebenden" bezeichnet, jedoch nur an wenigen Stellen als „Gefährtin". Die aktive  Rolle Mariens im Erlösungsgeschehen in ihrem Mitleiden unter dem Kreuz wird von den Vätern noch nicht erwähnt, sondern erst von mittelalterlichen Theologen aufgegriffen. Vgl. Hauke (wie Anm. 1), 28-32. Dieser erhöhten Aufmerksamkeit des Mittelalters für das Leiden Christi verdankt sich schließlich auch der erstmals im 15. Jahrhundert aufgetauchte Titel „Miterlöserin". Vgl.ebd., 36f.

11 Vgl. Scheffczyk/Ziegenaus (wie Anm. 2), 344. Die Rekapitulationstheorie fand auch Eingang in die Texte des II. Vatikanums zur Aufgabe der Muttergottes in der Heilsökonomie, was ihre ungebrochene Aktualität bezeugt und zugleich allen einseitigen Kritikern die Grundlageentzieht: „Der Vater der Erbarmungen wollte aber, dass vor der Menschwerdung die vorherbestimmte Mutter ihr empfangendes JA sagte, damit auf diese Weise so, wie eine Frau  zum Tode beigetragen hat, auch eine Frau zum Lehen beitrüge" (Lumen Gentium,56).

12 Edith Stein, Probleme der neueren Mädchenbildung. ln: Die Frau. Fragestellungen und  Reflexionen, Edith-Stein-Gesamtausgabe (ESGA) 13. Freiburg 200, 127-183, hier: 176f

13 Ebd. 177. (Herv. kursiv orig., Herv. fett G.W.)

14 Ebd. (Herv. G.W.)

15 Ebd.. 178. (Herv. G.W.)

16 Ebd.  (Herv. G.W.)

17 Mariae Geburt“. (12.IX.35). In: Edith Stein, Geistliche Texte II. (abgekürzt GT Il). ESGA 20. Freiburg 1007. 22.(Herv. orig.)

18 Vgl. „Kreuzesliebe“. Einige Gedanken zum Fest des hl. Vaters Johannes vom Kreuz. 24. November W33. In: GT II (wie Anm. I7). 112.

19 Vgl. Die Frau (wie Anm. 12). 178. (Herv. GW.)

20 Ebd.. 178f. - Vgl. dazu auch Matthias Scheeben, Handbuch der Katholischen Dogmatik. Dritter Band, Freiburg, unveränderter Neudruck 1933. S. 599, Nr. 1785: „Während Eva zum Falle aus               rein natürlicher Kraft mitwirkte: wirkte Maria zur Erlösung mit in Folge übernatürlicher Erhebung und Weihe, oder inwiefern sie als angenommenes Organ des Heiligen Geistes dem           fleischgewordenen Logos assoziiert war, und vermöge einer Kraft. die ihr hinwiederum aus dem Verdienste des Erlösers zufloss." (Herv. orig.)

21 „Erneuerung des Geisteslebens durch die Hl. Eucharistie" (2S.X.-1.Xl. 1940). In: GT II (wie Anm. 17). 68. - Vgl. auch Lumen Gentium, 53: „Zugleich aber findet sie sich mit allen             erlösungsbedürftigen Menschen in der Nachkommenschaft Adams verbunden, ja, sie ist sogar Mutter der Glieder (Christi),  denn sie hat in Liebe mitgewirkt. dass die Gläubigen in der Kirche     geboren würden, die dieses Hauptes Glieder sind`. Daher wird sie auch als überragendes und völlig einzigartiges Glied der Kirche wie auch als ihr Typus und klarstes Urbild im Glauben Lind                 in der Liebe gegrüßt, und die katholische Kirche verehrt sie, vom Heiligen Geist belehrt, in kindlicher Liebe als geliebte Mutter.“ (Herv. GW.)

22 Es handelt sich hier um die einzige Stelle in den geistlichen Schriften Edith Steins. wo die Muttergottes als „Unbefleckte" bezeichnet wird. Zwar hat Edith Stein zwei Hymnen zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis übersetzt, aber deren Bedeutung für das Heilsgeschehen nicht ausdrücklich thematisiert. Ihre Überlegungen zur Miterlöserschaft Mariens setzen vielmehr bei der Verkündigung an.

23Nächtliche Zwiesprache“ (13. Juni 1941). In: GT II (wie Anm. 17), 238-244, hier: 243. Es handelt sich dabei um ein Theaterstück, das Edith Stein zum Namenstag ihrer Priorin verfasste. Die hier         zitierten Worte legt Edith Stein Königin Esther in den Mund, die der Priorin zu nächtlicher Zeit erscheint. Es handelt sich hier jedoch um eine „neutestamentliche" Esther, die für Edith Stein               ein hohes Identifikationspotential besaß, ist von dir verheißen, o Stadt Gottes!" Die Typologie als bevorzugte exegetische Methode Edith Steins setzt alttestamentliche Personen und Ereignisse in Beziehung zu neutestamentlichen.

26 „Ps 86: Maria die Wohnstätte Gottes". In: Ebd.. 55f. Diese Textsammlung (ebd., 54-64) entstand im Rahmen der Vorbereitungsexerzitien Edith Steins auf ihre ewigen Gelübde (10.IV.-       21.IV.1938). Als Zeichen inniger Verbundenheit mit dem Herrn werden Gott und Maria darin   mit „Du“ angesprochen.

27 Vgl. „14.IV. Maria beim letzten Abendmahl". In: Ebd., 57: „Die Hl. Schrift sagt es nicht, aber esist wohl nicht zu bezweifeln, dass die Gottesmutter zugegen war. Sicher ist sie wie immer zum          Osterfest mit nach Jerusalem gegangen und hat mit der ganzen Gefolgschaft Jesu das Ostermahl gehalten."

28 Ebd., 58. (Herv. G.W.)

29Ostersonntag:  Resurrexi et adhuc tecum sum! [17.IV]." |Deutsch: „Auferstanden bin Ich und bin nun bei dir!" In: Ebd., 60. (Herv: G.W.)

30Karsamstag: Praestolari in silentio salutare Dei [16.IV.]" (Deutsch: „Schweigend zu harren auf Gottes Heil. Klgl 3.26). In: Ebd., 59f.

31 Ebd., 72 (Herv. kursiv orig.. Herv. fett G.W.)

32 Ebd. (Heu. orig.)

33 Ebd. (Herv. kursiv orig.. Herv. fett G.W.)

 


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Ich wünsche mir und allen Lesern meiner Website einen tiefen Neubeginn in der Beziehung zu Gott, unserem Vater. Durch unseren Herrn und Heiland Jesus Christus sehen wir IHN, durch den Heiligen Geist leben wir in IHM - durch Maria, unserer Himmlischen Mutter, erfahren wir IHN mehr und mehr.

 

Jochen Roemer 


Unsere Liebe Frau von Guadelupe

Stand: 29.07.2017

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